Der Kapitän enttäuscht beim 2:2 in Aachen erneut – Mit Aygün verliert 1860 nicht mehr – Buck im Aufwind – Aigner sticht als Joker
VON OLIVER GRISS
Immerhin nicht verloren – das ist das Fazit des TSV 1860 vom 2:2 in Aachen. Und das ist durchaus positiv zu bewerten, denn Angstgegner Alemannia spielte gegen die Löwen alles andere wie ein Abstiegskandidat. ”Es ist sicher nicht selbstverständlich, dass man hier gewinnt”, sagte Abwehr-Chef Necat Aygün. Alles andere als zufrieden war Stefan Aigner, dem als Joker der zwischenzeitliche 2:1-Führungstreffer gelang, hinterher: “Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht, um an die Frankfurt-Leistung hinzukommen.” Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Gabor Kiraly (Note 3): Die Löwen-Krake aus Ungarn hatte beileibe nicht so viel zu tun wie in der Vorwoche gegen Eintracht Frankfurt, dennoch zappelte der Ball in Aachen zweimal im Netz. Beide Male waren die Tore unhaltbar für Kiraly. Toni Rukavina (Note 3): Eine Bank auf der rechten Abwehrseite – schön, dass er sich wieder gefestigt hat. Christopher Schindler (Note 4): Nicht so souverän wie zuletzt – beim späten 2:2-Ausgleich kam der U21-Nationalspieler um einen Schritt zu spät. Nicht zu übersehen: Seine Fehler im Spielaufbau. Da gehört der Hebel angesetzt, Herr Maurer! Necat Aygün (Note 3): Eine Serie bleibt mit dem Abwehr-Chef bestehen: Wenn der Deutsch-Türke auf dem Feld steht, verliert 1860 nicht. Seine Serie: 4 Spiele, drei Siege – und nun ein Unentschieden. Das kann sich sehen lassen. Bitter für Aygün: Als er nach einem Ellbogen-Check von Auer am Boden lag, fiel das 2:2. Stefan Buck (Note 2): Der Gewinner des Spieltages: Hinten warf sich der Linksverteidiger mehrmals in gefährliche Bälle, vorne traf der Ex-Augsburger mit einem Bilderbuch-Kopfballtor zum 1:0. Das gibt ihm Selbstvertrauen – oder? Djordje Rakic (Note 3): Viel gelaufen ist er, keine Frage – doch die rechte Mittelfeldseite ist einfach nicht sein Bezirk. Am Ende verließen den Serben zudem die Kräfte. Maurer muss einsehen, dass Rakic in die Spitze gehört. Kai Bülow (Note 3): Der Cheffe im Löwen-Mittelfeld: Versuchte das Spiel zu ordnen, was ihm nicht immer gelang. Dominik Stahl (Note 3): Gut, dass er nicht nach Kilometern bezahlt wird. Spulte in Aachen wieder ein beachtliches Laufpensum runter – auch mal zu Lasten der Feinmotorik am Ball. Daniel Bierofka (Note 3): Schöne Freistoßflanke zu Bucks 1:0 – das war edel. Nicht gefallen haben aber seine Ballverluste, und davon gab’s diesmal wieder einige. Benny Lauth (Note 5): Ein Schatten seiner selbst – unerklärlich, wie der Kapitän seine Sommer-Form verloren hat. Kevin Volland (Note 3): Das Muskelpaket hatte das frühe 1:0 auf dem Fuß, doch er verzog – macht nix: Man kann nicht immer treffen! Stefan Aigner (Note 2): Nur zweieinhalb Minuten nach seiner Einwechslung stach der Holzkirchner als Joker – und wie er das 2:1 gemacht hat, war ”marzipanös”. So würde zumindest Sky-Reporter Torben Hoffmann, der Ex-Löwe, das Aigner-Tor einstufen. Manuel Schäffler, Collin Benjamin: Beide kamen zu spät für eine Bewertung.