Der ehemalige Löwen-Sportdirektor hat schon mit Hinterberger telefoniert – es ging auch um den aussortierten ehemaligen Freiburg-Kapitän
VON OLIVER GRISS
Was macht der TSV 1860 mit den neuen vorhandenen Ismaik-Millionen? Werden sie in neue Beine investiert? “Unser Kader ist schon sehr klein”, sagt Trainer Reiner Maurer. Also gut möglich, dass sich noch was tut, möglicherweise noch vor der Abreise am Freitag ins Belek-Trainingslager. Doch wer könnte passen? Vor allem im Abwehrbereich haben die Löwen kaum Alternativen – und wie man aus dem Maurer-Umfeld hört, soll es tatsächlich ein Verteidiger sein. Doch wer ist Mister X? Nach dem beim SC Freiburg aussortierten Ex-Kapitän Heiko Butscher (31) hat sich Löwen-Sportchef Florian Hinterberger zumindest schon bei Sportdirektor Dirk Dufner, dem ehemaligen Manager des TSV 1860, erkundigt. Dufner bestätigt dies gegenüber dieblaue24: “Ja, ich habe vor kurzem mit Hinterberger telefoniert.” Natürlich ging’s in diesem Gespräch auch um Butscher, den Dufner den Löwen nur wärmstens ans Herz legen kann. “Heiko war vier Jahre ein vorzüglicher Kapitän bei uns, der würde 1860 sofort weiterhelfen. Ich kann ihn nur empfehlen.” Was gut für 1860 ist: Routinier Butscher, der innen wie links außen spielen kann, ist sogar ablösefrei. Dufner: “Wir werden Heiko keine Steine in den Weg legen, das weiß er auch. Jetzt liegt’s an 1860.” Butscher wäre für die Löwen sofort greifbar, ist auch nicht mit im Freiburger Trainingslager im spanischen Costa Ballena. “Wenn Butscher bis zum 15. Januar keinen Verein hat”, sagt Dufner, “trainiert er ab dem 16. Januar bei unseren Amateuren mit.” Oder eben bei 1860…
München - Bitter für die Löwen: Wunsch-Innenverteidiger Heiko Butscher hat dem Verein einen Korb gegeben. Es ist nur ein schwacher Trost, dass er dabei vorbildlich vorgegangen ist.
Wie tz-online erfuhr, bekam Florian Hinterberger am Dienstagnachmittag eine SMS. Absender: Heiko Butscher. Der Innenverteidiger hatte schlechte Nachrichten für den 1860-Sportdirektor: Er habe sich gegen die Münchner entschieden, teilte er mit. Für Hinterberger dürfte es nur ein schwacher Trost sein, dass der Spieler vorbildlicherweise persönlich zum Hörer gegriffen hat, um abzusagen - und sich schließlich für eine SMS entschieden hat, nachdem er Hinterberger nicht erreicht hatte.
Butscher-Berater Ronny Zeller bestätigt, dass sein Klient sich gegen die Löwen entschieden habe. Ein Wechsel zu den Löwen sei inzwischen "ausgeschlossen", so Zeller. Einen konkreten Grund kann er aber schwerlich nennen. "Gegen 1860 spricht gar nichts" - außer eben die Tatsache, dass Butscher nur ein neues Klub-Trikot überstreifen kann und nicht ein Dutzend. Denn etwa so viele Interessenten hätten sich gemeldet, und man habe nun eine Vorauswahl treffen müssen. "Wir entscheiden uns gegen relativ viele Vereine", so Zeller.
Nur noch zwei bis drei Vereine seien im Rennen, aus der 1. und 2. Bundesliga. Namen will der Berater keine nennen - doch Hertha BSC Berlin gilt weiter als heißer Kandidat. Dorthin ist schon Felix Bastians gewechselt, der wie Butscher beim SC Freiburg aussortiert worden war.
Ziehen die Löwen zum zweiten Mal gegen die Hertha den Kürzeren? "Bastians", haderte 1860-Coach Reiner Maurer, "war eine sehr große Option für uns, aber es ist klar, dass es sehr schwer für uns ist, an so einen Spieler ranzukommen, wenn auch ein Verein wie Hertha um ihn wirbt."
Butscher wird wohl noch diese Woche bei seinem neuen Verein unterschreiben. "Wir werden uns in den nächsten zwei Tagen entscheiden", erklärt sein Berater. "Wir sind relativ weit."
Butscher-Absage bei 1860 – wegen Eintracht Frankfurt? Der “kicker” vermutet Wechsel des Innenverteidigers an den Main
VON OLIVER GRISS
Am Dienstag hatte 1860-Wunschkandidat Heiko Butscher (31) Sportdirektor Florian Hinterberger per SMS abgesagt. “Wenn er zu einem Bundesligisten geht”, so der Ex-Profi, “dann haben wir eh keine Chance…” Doch Butscher, der aussortierte Kapitän des FC Freiburg, wird dennoch in die Zweiten Liga wechseln – zu Eintracht Frankfurt. Das schreibt zumindest der “kicker”. Offenbar haben den Innenverteidiger die Perspektiven am Main mehr zugesagt als an der Isar. Ob der Allgäuer diesen Wechsel irgendwann bereuen wird? Schließlich ist 1860 gewillt, im Aufstiegskampf nochmals anzugreifen…