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Die blaue Notenparade: Aygüns Hammer-Serie macht der Konkurrenz Angst
Übermittelt von Oliver Griss auf 19. Februar 2012 – 21:157 Kommentare

Der Löwe jubelt: Der Dank geht auch an Necat Aygün (links). Foto: RUIZ

Umjubeltes 2:1 gegen Düsseldorf: Der Deutsch-Türke spielte in dieser Saison achtmal für 1860, siebenmal verließ der Klub als Sieger den Rasen

VON OLIVER GRISS

Vielleicht ist es auch ein wenig untergegangen nach dem 2:1-Triumph von Fröttmaning: Die Löwen haben sich nicht nur selbst ins Aufstiegsrennen der Zweiten Liga zurückgeschossen, sondern auch die stolze Serie von Fortuna Düsseldorf zerstört: Der gestürzte Tabellenführer war seit dem 18. März 2011 (damals 0:1 in Duisburg) auswärts unbesiegt. Bis eben Sonntag 15.17 Uhr. Verständlich, dass die Löwen der Fortuna damit den Rosenmontag versaut haben. ”Und wir können jetzt mit einem Auge auf die Aufstiegsplätze schauen”, sagte Siegtorschütze Necat Aygün überglücklich. Die blaue Notenparade in der Übersicht:

Gabor Kiraly (Note 2): Freilich, vor Beisters 1:1 ist der Ungar viel zu zögerlich aus dem Tor gelaufen – davor und danach hielt der 35-jährige Nationaltorwart die Löwen immer wieder im Spiel. Wohl dem, der einen Kiraly im Tor hat.
Toni Rukavina (Note 3): Wie wichtig der Rechtsverteidiger inzwischen für die Löwen ist, hat man erst nach seiner Auswechslung gesehen: Der Serbe musste mit Hüftbeschwerden nach einer halben Stunde raus. Zwar nicht unbedingt die große Offensivwaffe, dafür hinten eine Bank.
Necat Aygün (Note 2): Nicht ganz unschuldig beim Düsseldorfer Ausgleichstor, dafür hellwach in der Schlussphase, als der Abwehr-Chef einen gefühlvollen Nicu-Freistoß von Nicu einköpfte. Nicht minder interessant die Quote von Aygün: Er entwickelt sich immer mehr zum Gold-Jungen für 1860: Achtmal stand der Deutsch-Türke in dieser Saison auf dem Platz, siebenmal ging 1860 als Sieger vom Platz. Nur Zufall? Wohl kaum. Die Konkurrenz zittert schon. Vor Aygüns Hammer-Serie.
Gil Vallori (Note 3): Ein ordentliches Debüt für 1860, auch wenn da noch viel Luft nach oben ist. Aber: Er könnte sich bei den Fans schnell in die Herzen grätschen. Sein Einsatz erinnert an Kult-Löwe Thomas Miller.
Christopher Schindler (Note 3): Eine Stunde Aushilfsarbeiter auf rechts – im Zentrum macht er’s definitiv besser. Aber: Seine Kampfkraft touchiert vieles.
Stefan Buck (Note 4): Das große Fragezeichen in der Löwen-Elf: Warum kann er nicht mehr die Leistung der Vorsaison abrufen?
Stefan Aigner (Note 2): Jeder Verein, der den Ur-Löwen im Sommer bekommt, darf sich freuen: Es wird wohl wenige Mittelfeldspieler geben, die so treffsicher sind. Sein frühes wie auch geschicktes 1:0 war bereits Saisontreffer Nummer 8. Chapeau!
Kai Bülow (Note 3): Das ist sein Spiel: Unauffällig,aber trotzdem die Arbeit erledigen. Deswegen genießt der Ex-Rostocker ein sehr hohes Ansehen an der Grünwalder Straße.
Daniel Bierofka (Note 3): Der Ex-Nationalspieler wird sich heute fragen, warum er die längste Zeit seiner Karriere möglicherweise falsch gespielt hat (auf den Flügeln) – im zentralen Mittelfeld ist er für 1860 jedenfalls eine Bank.
Djordje Rakic (Note 3): Gegen die Fortuna oft verkappter (und guter) Linksverteidiger, vielleicht sollte ihm Buck noch etwas von der Prämie abgeben. Im Abschluss hatte der Serbe Pech – doch sein Standing durfte er bei der Auswechslung genießen: Die Nordkurve feierte Rakic mit Sprechchören.
Kevin Volland (Note 2): Natürlich, das Tor hat das Super-Talent schon länger nicht mehr getroffen. Aber das sei ihm verziehen: Der Hoffenheimer reibt sich für 1860 auf und glänzt als Vorbereiter - siehe Aigners 1:0. Am Freitag in Berlin ist Volland (5. Gelbe Karte) gesperrt.
Benny Lauth (Note 3): Freilich, die großen Aktionen hatte der Kapitän diesmal nicht – aber im Löwen-Kollektiv verdammt wichtig.
Maximilian Nicu (Note 2): Viel Ballkontakte hatte der Ex-Hachinger nicht – sein wichtigster war die Freistoß-Vorlage zu Aygüns 2:1-Siegtor. Wenn er’s immer so macht, warum nicht?
Dominik Stahl: Kam zu spät für eine Bewertung.

Reiner Maurer (Note 1): Mit seiner Einwechslung (Nicu für Rakic) bewies der Trainer wieder Fingerspitzengefühl – und auch sonst macht der Trainer im Moment alles richtig. Als Kapitän ist Maurer 1994 in Meppen aufgestiegen – schafft er dieses Kunststück auch als Löwen-Trainer?