Die blaue Notenparade: Aygüns Serie hält – dank Vollands Tor

"Natürlich war die Stimmung ein bisschen gedrückt": Nur 1:1 gegen St. Pauli – Maier bezahlt Lehrgeld – Rakic schwach

VON OLIVER GRISS

Als Reiner Maurer nach dem 1:1 gegen St. Pauli in die 1860-Kabine ging, blickte er in durchwegs enttäuschte Gesichter: "Natürlich war die Stimmung ein bisschen gedrückt", berichtete der Löwen-Trainer. Klar: Der Rückstand auf die Aufstiegsplätze ist nicht kleiner geworden, auf Platz drei (derzeit Paderborn) sind's weiterhin noch stolze sieben Punkte. "Ich habe immer gesagt", so Maurer, "dass wir erst einmal an den fünften Platz hinkommen müssen." Die blaue Notenparade:

Gabor Kiraly (Note 3): Hatte beim Elfmeter-Tor von Bruns die Fingerspitzen dran – mit ein wenig mehr Glück hätte der ungarische Nationalkeeper den Ball gehabt. Ansonsten sehr souverän.
Toni Rukavina (Note 2): Überdurchschnittliche Leistung. Ist beim TSV 1860 bislang nicht als Scharfschütze aufgefallen, doch in der 15. Minute zeigte der Serbe dann doch, zu was er eigentlich im Stande ist: Knallte aus 30 Metern den Ball an den Torbalken. Hätte der Ball im Netz gezappelt, wäre Rukavina der Titel "Tor des Monats" sicher gewesen.
Necat Aygün (Note 2): Die Serie der Goldglatze hält: Zehn Liga-Einsätze in dieser Saison, keine Niederlage: Wohl dem, der einen Aygün in der Mannschaft hat.
Christopher Schindler (Note 3): Unauffällig, aber dennoch immer auf der Höhe. Da wächst was heran.
Stefan Buck (Note 3): Neues Spiel, alte Probleme: Gut im Zweikampf, schlecht im Aufbau.
Stefan Aigner (Note 3): Stärkster Offensiv-Löwe: Brach immer wieder gefährlich über rechts durch, aber seine Vorlagen fanden diesmal keinen Abnehmer. Bei ihm merkt man einfach, dass er befreit aufspielt. Kann er auch: Er spielt nächstes Jahr sicher in der Ersten Liga.
Daniel Bierofka (Note 3): Emsig wie immer, aber nicht mit dem Ballgefühl wie sonst. Am Ende war der Ex-Nationalspieler total ausgepowert.
Kai Bülow (Note 5): Wenn sich der Mittelfeld-Chef die Elfmeter-Szene, die zum 0:1-Rückstand führte, noch einmal im Fernseher ansieht, wird er sich eingestehen, dass dieses Tackling im Strafraum total überflüssig war.
Djordje Rakic (Note 4): Das war nicht sein Tag: Ihm gelang kaum etwas, zurecht ausgewechselt.

Kevin Volland (Note 3): Er wird fürs Toreschießen bezahlt – und dank seines "Riechers" hält er die Löwen mit seinem späten 1:1 weiter im Aufstiegsrennen. Für Volland, der im Sommer definitiv nach Hoffenheim wechselt, war's Saisontor Nummer 10.
Benny Lauth (Note 4): Seine bislang schwächste Rückrunden-Leistung: Das Bemühen kann man ihm nicht absprechen, aber das Glück war heute nicht auf seiner Seite. Mit ein wenig mehr Cleverness hätte er in der zweiten Hälfte einen Elfmeter rausholen können – das monierte auch Trainer Maurer.
Maximilian Nicu (Note 4): Sollte neuen Schwung für den müden Rakic bringen – doch das gelang ihm überhaupt nicht. Chance nicht genutzt.
Sebastian Maier (Note 5): Dass es in der Zweiten Liga doch anders zugeht als in der U19-Bundesliga, musste das Mittelfeldtalent am Montag neidlos anerkennen: Viel Ballverluste, nur wenig Produktives. Dennoch: Die Zeit bei 1860 tickt für den jungen Niederbayer.
Collin Benjamin: Kam zu spät für eine Bewertung.