Der Verteidiger wäre gern bei 1860 geblieben – und wundert sich, warum bisher niemand mit ihm über eine Vertragsverlängerung gesprochen hat. Nun liegen ihm andere Angebote vor
München - Stefan Buck musste sich mächtig zusammenreißen, doch er stimmte zu. Es waren ja erst ein paar Augenblicke vergangen, seitdem die Löwen beim FSV Frankfurt verloren hatten, doch schon bat ein Fernsehreporter den Verteidiger der Sechzger, ob er denn so freundlich wäre und einen netten Ankündigungsspruch für die TV-Übertragung des Löwen-Spiels am Mittwoch in Aue in eine Kamera sagen könne. Buck nickte widerwillig, sprach mit gequältem Lächeln ins Mikrofon, vor dem Mittwochsspiel (18.30 Uhr, Sky und Liga Total live) wird man ihn also ein paar Mal im Fernsehen sehen – doch die Partie im Erzgebirge wird wohl eine seiner letzten sein für 1860.
Seit bald zwei Jahren spielt Buck nun schon für die Löwen, im Sommer 2010 hatte Trainer Reiner Maurer den großgewachsenen Verteidiger unbedingt vom FC Augsburg loslösen wollen, der damalige Sportchef Miki Stevic erfüllte ihm den dringlichen Wunsch. Buck wurde sofort zur Stammkraft, schnell auch zum Leistungsträger. Maurer ließ ihn immer spielen, denn er wusste: Auf den Schwaben konnte er sich stets verlassen – selbst dann, wenn Buck links verteidigen sollte, was nicht seine Stärke ist. Doch Maurer brauchte Buck – und der Abwehrprofi förderte das Vertrauensverhältnis zu seinem Trainer nicht nur damit, indem er den Allgäuer in dessen schwersten Zeiten (Februar 2011, Oktober 2011) mehrfach öffentlich stützte, sondern auch, indem er in Zeiten von Personalnot spielte, obwohl er zuvor kaum trainiert hatte. Die Folge waren einige fürchterliche Leistungen mit Roten Karten (in Braunschweig, gegen Dresden) – Bucks Ruf als konstanter Verteidiger litt enorm. Heute sagt er, es wäre wohl besser gewesen, damals nicht zu spielen.
Und doch stellte Maurer den Linksfüßer schnell wieder auf – zuletzt als linken Verteidiger. „Ich schätze vor allem seine Kopfballstärke, seinen Einsatz und seine Professionalität”, lobt Maurer. Trotzdem hat 1860 dem Modellathleten nie ein Angebot für eine Vertragsverlängerung gemacht. Und es wird wohl auch keines mehr kommen.
Maurer sagt, es sei mit Sportchef Florian Hinterberger abgesprochen, dass man „Bucks Entwicklung erst mal abwarten” und „sich die Entscheidung offenhalten” wolle – doch der Verteidiger hat in den vergangenen 20 Monaten bereits 49 Ligaspiele unter Maurer gemacht, der Schwabe ist 31 Jahre alt. Müsste Maurer nicht eigentlich wissen, was Buck kann?
Allen anderen Stammspielern mit auslaufenden Verträgen (Aygün, Rakic, Rukavina) hat 1860 bereits Angebote zugeschoben, Buck hingegen ließ man zappeln. Bis heute. Der Schwabe sagt dazu: „Natürlich bin ich enttäuscht, dass man nie das Gespräch mit mir gesucht hat. Ich habe hier alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen. Es ist kein Geheimnis, dass ich mich sehr wohl in München fühle.” Doch Buck gibt zu, kaum noch mit einem Verbleib bei 1860 zu rechnen – vielmehr liegen dem Ex-Bundesligaspieler seit ein paar Tagen bereits konkrete Vertragsangebote zur Unterschrift aus Deutschland und dem Ausland vor. „Ich muss mir keine Sorgen um meine Zukunft machen. Das ist mal gut zu wissen”, sagt er.
Dass sich die Löwen nicht für oder gegen eine Zukunft mit Buck entscheiden können und damit seinen Abschied leichtfertig in Kauf nehmen, ist ein großes Risiko. Denn der Schwabe ist nicht nur auf dem Feld eine etablierte Stammkraft – sondern auch Wortführer in der Kabine. Einer, den man nicht so leicht ersetzen kann. „Er ist Vollprofi, an ihm gibt es nichts auszusetzen”, sagt zwar auch Hinterberger – zu einer fairen Ansage dem Verteidiger gegenüber haben er und Trainer Maurer sich trotzdem nie durchringen können.
Das können sie uns nicht antun. Das einzig lustige bei einem Scheiss Spiel wenn Haggo sich über Buck und die gschwollenen Eier aufregt. Nehmt uns nicht die letzte Freude die Sechzig uns macht. Spende auch nen Zehner fürs Gehalt