Sportchef wütet nach der Pleite gegen Spieler und deren Berater. „Darf sie nicht loben”
MÜNCHEN In Florian Hinterberger brodelte es so sehr, dass er noch nicht mal die Fragen der Reporter abwarten konnte. Das 0:1 gegen Rostock hatte dem Sportchef zugesetzt, und so nahm er noch mal Luft und schimpfte: „Habe ich eine Erklärung für diesen Auftritt? Nein! Kann ich die Spieler in Schutz nehmen? Nein! Bin ich sauer? Ja. Und wie. Letzte Woche war ich noch angetan gewesen, wie wir in Dresden gespielt und gewonnen haben. Aber wahrscheinlich darf man diese Spieler einfach nicht loben, das war es wohl.”
Was Hinterberger am meisten erzürnte, war der leblose Auftritt der Blauen, die nie wie ein Team sondern mehr wie ein zusammengewürfelter Haufen Individualisten auftraten. Tatsächlich standen bei 1860 zu Beginn der Rostock-Blamage in Rukavina, Buck, Nicu, Volland und Aigner gleich sechs Spieler auf dem Feld, die nächste Saison weg sind oder noch keinen neuen Vertrag unterschrieben haben. „Ich erwarte, dass sich jeder professionell verhält bis Ende der Saison. Wer bei uns bis Ende Juni angestellt ist, hat Leistung zu bringen. Und wenn einer beleidigt ist, weil wir seine Wünsche nicht erfüllen, kann ich das nicht akzeptieren.” Und weiter: „Ich kann das nicht mehr hören, dass sich unsere Spieler von ihren Beratern ins Ohr sülzen lassen, wie gut sie sind.
Den Beweis bleiben sie dann schuldig. Ich will, dass sich die Spieler auf sich und den Verein konzentrieren. Punkt, fertig, aus.” Angesprochen fühlen durfte sich wohl Stefan Buck, den Coach Reiner Maurer bereits zur Halbzeit ausgewechselt hatte und der wohl keinen neuen Vertrag bekommen wird. „Er stand komplett neben den Schuhen”, sagte Maurer.