Die Löwen feierten beim 5:0 bei Energie Cottbus nicht nur ihren ersten Zweitliga-Sieg im Stadion der Freundschaft, sondern demontierten die bisher verlustpunktfreien Lausitzer in dieser Partie. Nach Toren von Stefan Aigner (2.), Kevin Volland (23.), Daniel Halfar (32.) und einem Eigentor von Uwe Hünemeier (40.) stand es zur Pause bereits 4:0. Den Schlusspunkt setzte der überragende Benjamin Lauth, der die ersten drei Tore vorbereitet hatte, in der 72. Minute. Personal: Gegen die bisher verlustpunktfreien Cottbuser musste Cheftrainer Reiner Maurer verletzungsbedingt auf Necat Aygün (Gesichtsfraktur), Stefan Buck (muskuläre Probleme), Collin Benjamin (Muskelfaserriss) und Benjamin Schwarz (Knieverletzung) verzichten, Für Benjamin kam Daniel Bierofka auf der Sechser-Position erstmals von Beginn an zum Einsatz.
Spielverlauf: Für die Löwen begann es optimal. Einen Freistoß in halbrechter Position aus 30 Meter Torentfernung flankte Benjamin Lauth mit links ans linke Torraumeck, Stefan Aigner kam aus dem Rücken von Uwe Hünemeier, übersprang den baumlangen Verteidiger und traf per Kopf zum 1:0 ins lange Eck (2.). Es war bereits der vierte Saisontreffer für die Sechzger nach einem ruhenden Ball. Cottbus zeigte sich wenig geschockt von dem Rückstand, versuchte die Löwen sofort unter Druck zu setzen. In der 5. Minute hätte Jules Reimerink auf der rechten Strafraumseite freie Schussbahn gehabt, doch der Niederländer flankte an den zweiten Pfosten, wo Dominik Stahl zur Ecke klären konnte. Zwei Minuten später lief Lauth nach einem Pass aus der eigenen Hälfte allein auf Torhüter Sascha Kirschstein zu, Konstantin Engel verfolgte ihn, zog ihn von hinten am Trikot, der Löwen-Torjäger verlor dadurch das Gleichgewicht und kam ins Straucheln. Schiedsrichter Markus Schmidt zögerte keinen Moment, pfiff das Foul und zeigte Engel die Rote Karte (7.). Den Freistoß zwei Meter vor der Strafraumlinie schlenzte anschließend Daniel Halfar über den Querbalken am kurzen Eck (8.). Durch die numerische Überzahl hatten die Sechzger viel Platz zum Kontern, den sie auch geschickt nutzten. In der 19. Minute spielte Aigner steil in den Strafraum, Kevin Volland konnte sich von seinem Bewacher lösen, kam kurz vor der Grundlinie zum Flanken, doch Hünemeier klärte in der Mitte vor dem lauernden Lauth zur Ecke. Drei Minuten später besaß Cottbus die Riesenchance zum Ausgleich. Christopher Schindler hatte im Spielaufbau den Ball gegen Reimerink vertändelt, Daniel Ziebig übernahm das Leder, legte von der linken Strafraumseite quer zum Reiemerink, der zwölf Meter vor dem Tor sogar den Ball annahm, doch sein schwacher Schuss konnte Gabor Kiraly mit einem Spagat-Schritt glänzend parieren (22.). Anstatt des Ausgleichs mussten die Lausitzer im Gegenzug das 0:2 hinnehmen. Lauth hatte kurz hinter dem Mittelkreis den Ball mit viel Gefühl auf die linke Seite gechipt, Volland kam von hinten angerauscht, Alexander Bitroff griff ihn im Strafraum nur halbherzig an, so dass sich der 19-Jährige aus spitzem Winkel ein Herz nahm und aus neun Metern ins lange Eck traf (23.). Aber Cottbus blieb auch danach weiter gefährlich. Nach einem Eckball von der rechten Seite schlug Arne Feick am ersten Pfosten eine Kerze, der Ball senkte sich anschließend gefährlich auf die Tormitte, doch Kiraly drückte das Leder mit einer Hand über die Querlatte (28.). Drei Minuten später kam der agile Reimerink auf der rechten Strafraumseite aus spitzem Winkel zum Schuss, verfehlte aber knapp das linke Eck des Löwen-Tores (31.). In der 32. Minute sogar das 3:0, und wieder war Jubilar Lauth - bestritt sein 100. Zweitliga-Spiel - der Vorbereiter. Auf der rechten Seite hatte er sich gegen den Brasilianer Roger durchgesetzt, lief anschließend Richtung Strafraum, passte dann mit viel Gefühl quer durch den Strafraum, Halfar am zweiten Pfosten löste sich aus dem Rücken von Bitroff, grätschte ins Leder und bugsierte es aus drei Metern über die Torlinie (32.). Doch es kam noch dicker für die Lausitzer. In der 40. Minute hatte Halfar auf die rechte Seite gepasst, Aigner flankte das Leder sofort scharf in die Mitte, wo Hünemeier beim Klärungsversuch unbedrängt aus vier Metern den Ball ins eigene Tor abfälschte. Auf der Gegenseite scheiterte eine Minute später Reimerink erneut knapp, nachdem er sich am rechten Strafraumeck gegen Kai Bülow durchgesetzt hatte. Sein 15-Meter-Schuss landete aber knapp über dem linken Kreuzeck (41.). So nahmen die Löwen einen Vier-Tore-Vorsprung mit in die Kabine.
Schon einmal hatten die Löwen in Cottbus mit 4:0 geführt (Saison 2002/2003). Am Ende mussten sie beim 4:3 sogar um den Sieg zittern. Wahrscheinlich hatte Trainer Maurer sein Team darauf hingewiesen, das ähnlich engagiert und konzentriert wie vor der Pause zu Werke ging. Nach nicht einmal drei Minuten besaßen die Sechzger die nächste Großchance. Lauth hatte an der linken Strafraumseite mit viel Gefühl auf Halfar gepasst, der leitete das Leder weiter auf Volland, der jedoch bei seinem Schuss aus acht Metern im letzten Moment entscheidend gestört wurde (48.). Danach nahmen die Sechzger etwas das Tempo aus der Partie, ohne aber ihre Dominanz zu verlieren. In der 62. Minute flankte Lauth von der rechten Seite in die Mitte, wo Hünemeier am Torraum vor Volland klären konnte. Sechs Minuten später klärte Hünemeier nach einer gefährlichen Ecke von Lauth auf dem Boden liegend im Torraum (68.). Kapitän Lauth, der diese Woche seinen 30. Geburtstag feierte, krönte seine Leistung in der 72. Minute mit seinem ersten Saisontor. Volland hatte das Leder durchgesteckt, Lauth löste sich geschickt aus dem Rücken der Abwehr und schob das Leder aus acht Metern an Torhüter Kirschbaum vorbei zum 5:0 ins Netz. Ab der 75. Minute durfte der 17-jährige Sebastian Maier bei den Löwen sein Profidebüt feiern. Kurz danach verpasste Sandro Kaiser das 6:0. Manuel Schäffler hatte aus dem rechten Halbfeld an den linken Pfosten geflankt, Kaiser verfehlte mit der schwer zu nehmenden Direktabnahme aus drei Metern knapp das Tor (79.). Danach passierte nicht mehr viel. Die Löwen feierten ihren ersten Zweitliga-Sieg in Cottbus und überholten aufgrund der besseren Tordifferenz mit sechs Punkten die Lausitzer in der Tabelle.