München - Highnoon in der Bundesliga: Wenn am Mittwoch Borussia Dortmund auf den FC Bayern trifft, hält Fußball-Deutschland den Atem an. Der BVB geht mit drei Zählern Vorsprung in das Duell, hat aber die schlechtere Tordifferenz. Das heißt: Mit einem Sieg würden die Münchner an den Borussen vorbeiziehen und sich im Titelkampf die Favoritenrolle zurückerobern.
Im Interview mit bundesliga.de schätzt Thomas Helmer, der in seiner aktiven Zeit bei beiden Teams unter Vertrag stand, die Lage vor dem Kracher ein.
bundesliga.de: Herr Helmer, vor dem direkten Duell zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern haben die beiden Teams ihre Spiele gegen Wolfsburg, bzw. Augsburg gewonnen. Wer geht gestärkter in das Spiel, das vielleicht die Meisterschaft entscheidet?
Thomas Helmer: Beide haben ihre Hausaufgaben gemacht, auch wenn die Bayern vielleicht nicht ganz so überzeugend gespielt haben. Aber Augsburg war in der ersten Halbzeit auch nicht so schlecht - und außerdem müssen die Bayern jeden dritten Tag antreten. Das ist schon ein kleiner Unterschied zu Dortmund.
bundesliga.de: Das heißt, die Doppelbelastung der Bayern könnte im Endspurt eine Rolle spielen?
Helmer: Das glaube ich nicht, die Bayern sind das gewohnt.
bundesliga.de: Am Mittwoch um 20 Uhr kommt es nun zum Showdown der beiden Giganten. Ist die Meisterschaft um 21:50 Uhr entschieden?
Helmer: Das dürfte so sein, sofern Borussia Dortmund gewinnt. Ich glaube nicht, dass die Bayern einen Sechs-Punkte-Rückstand innerhalb vier Spieltagen noch einmal aufholen würden. Es sind dann ja nur noch zwölf Punkte zu vergeben.
bundesliga.de: Wie wird die Taktik am Mittwoch aussehen. Spielen die Borussen vor heimischer Kulisse voll auf Sieg oder reicht ihnen vielleicht auch ein Unentschieden?
Helmer: Ich glaube, dass keine der Mannschaften mit dem Gedanken an ein Remis ins Spiel gehen werden. Ich denke, dass beide den Sieg wollen.
bundesliga.de Wird Bastian Schweinsteiger, der gegen Augsburg sein Startelf-Comeback gegeben hat, auf Bayern-Seite auflaufen? Und wird Mario Götze erstmals nach seiner langen Verletzung beim BVB auflaufen?
Helmer: Schweinsteiger dürfte auch gegen Dortmund dabei sein. Bei Götze kann ich es mir nicht vorstellen, dass er ausgerechnet in diesem Spiel erstmals auflaufen wird.
bundesliga.de: Ist eine Vorhersage aus Ihrer Sicht möglich - oder kann in diesem Spiel wirklich alles passieren?
Helmer: Ich glaube, dass da wirklich alles passieren kann.
bundesliga.de: Alle drei vergangenen Duelle hat Dortmund gewonnen. Haben die Spieler das im Hinterkopf, wenn sie am Mittwoch auf dem Rasen stehen?
Helmer: Ich glaube nicht, dass das eine Rolle spielen wird. Ich denke, dass die Bayern mittlerweile begriffen haben, worum es geht - und dann wird nicht mehr in der Vergangenheit gekramt. Sie können sich auf solch ein Spiel sehr gut vorbereiten und einstellen.
bundesliga.de: Beide Teams haben sich in den vergangenen Wochen in herausragender Form präsentiert. Wem trauen Sie trotzdem zu, das Spiel am ehesten zu entscheiden?
Helmer: Ich denke, dass beide Mannschaften ebenbürtig sind. Es wird am Mittwoch auf Nuancen und die Tagesform ankommen. Vielleicht ist es auch nur eine glückliche Situation, die das Spiel entscheiden wird. Für mich gibt es jedenfalls keinen eindeutigen Favoriten.
bundesliga.de: Und wenn Sie sich doch entscheiden müssten?
Helmer: Mein Bauch sagt mir, dass es ein Unentschieden gibt - was keinem so richtig weiterhelfen würde. Ich denke, dass es bis zum Ende spannend bleiben wird.
Das Gespräch führte Johannes Fischer ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Dieses dumpfe Gefühl hab ich auch das es ein unentschieden geben wird was eigentlich keinem so wirklich weiterhilft. Meine Hoffnung sagt natürlich ganz klar Sieg BVB
Im Kampf gegen den Abstieg zeigte der Hamburger SV bei der 0:4 (0:2)-Klatsche bei 1899 Hoffenheim keine erstligareife Leistung und bleibt tief in der gefährdeten Zone. Mit einem lockeren 4:1 (3:0) gegen den FC Schalke 04 steht der 1. FC Nürnberg kurz vor der Rettung. Der 1. FC Kaiserslautern ist nach dem 1:3 (1:1) bei Bayer Leverkusen hingegen so gut wie abgestiegen. Hannover 96 bleibt durch das 2:0 (1:0) gegen VfL Wolfsburg die Nummer Eins im Norden.
In Dortmund lenkte Lewandowski einen Schuss von Kevin Großkreutz mit der Hacke zum vielumjubelten Tor des Abends ins Netz. Über das gesamte Spiel hatte der BVB vor 80.720 Zuschauern die besseren Chancen. Nationaltorwart Manuel Neuer parierte aus kurzer Distanz gegen Großkreutz (6.), Lewandowski (37.) traf per Kopf nur den Pfosten. Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller (Foto) parierte den schwach geschossenen Strafstoß von Robben, nachdem er den Niederländer gefoult hatte.
Für den HSV nimmt die Lage nur dank der Niederlagen von Augsburg, Köln und Hertha keine noch bedrohlicheren Züge an. Nach dem ungenügenden Auftritt in Sinsheim beträgt das Polster auf Relegationsrang 16 und den 1. FC Köln weiter zwei Punkte. Die Treffer für Hoffenheim erzielten Jannik Vestergaard (17.), Sejad Salihovic (25./Foulelfmeter), Fabian Johnson (51.) und Sven Schipplock (59.). Mit dem dritten Erfolg in den vergangenen vier Spielen darf Hoffenheim als Neunter in Richtung der Europa-League-Plätze schauen.
Durch den Premierensieg unter dem neuen Trainerduo Sami Hyypiä/Sascha Lewandowski stoppte Leverkusen den freien Fall und sicherte sich eine gute Ausgangslage für den Einzug in den internationalen Wettbewerb. Gegen den Tabellenletzten aus Kaiserslautern traf Stefan Kießling nach 24 Sekunden und stellte die Bestmarke für das schnellste Saisontor von Bayerns Mario Gomez ein. Simon Rolfes (57.) und Stefan Reinartz (69.) schossen nach dem Ausgleich von Julian Derstroff (42.) den ersten Erfolg seit Anfang März heraus. Lautern muss bei neun Zählern Rückstand auf Köln seine Planungen für die zweite Liga vorantreiben.
Im Gegensatz zu den Roten Teufeln entledigte sich Nürnberg mit dem ersten Dreier nach fünf Partien ohne Sieg gegen Schalke fast aller Abstiegssorgen. Hanno Balitsch (25.), Timmy Simons (37.) per Foulelfmeter und Daniel Didavi (45./87.) sorgten für den nie gefährdeten Erfolg, nach dem der FCN nun sechs Punkte vor dem 16. Platz rangiert. Für den Revierclub traf Lewis Holtby (85.). Im Gegensatz zum 4:0-Erfolg im Hinspiel präsentierte sich Schalke komplett indisponiert und verpasste einen großen Schritt im Kampf um die direkte Qualifikation zur Champions League. Der Revierclub liegt vier Zähler vor Borussia Mönchengladbach auf dem dritten Rang.
Im direkten Niedersachsen-Duell um die Europa-League-Plätze setzte sich Hannover von Wolfsburg ab und verteidigte Platz sieben. Nachdem Ya Konan (34.) eine große Chance ausließ, erzielte Mame Biram Diouf (44.) mit dem sechsten Ligator seit seiner Verpflichtung im Winter die glückliche Führung. Ya Konan (77.) sorgte für die Entscheidung. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Dortmund zum achten Mal deutscher Meister - Borussia Dortmund ist zum achten Mal deutscher Meister. Ein 2:0-Heimsieg über Borussia Mönchengladbach verhalf der Mannschaft von Jürgen Klopp zur erfolgreichen Titelverteidigung. Mit dem Sieg sind die Dortmunder trotz des 2:1 von Bayern München bei Werder Bremen zwei Spieltage vor Schluss nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Im entscheidenden Spiel über 80.000 Zusehern erzielten Ivan Perisic (23. Minute) und Shinji Kagawa (59.) die Treffer.