Nach 20-Minuten-Gespräch in der Geschäftsstelle: “Ich habe das Angebot nicht angenommen – ich muss auch auf meine Familie schauen” – neue Frist bis zum 31. August
VON OLIVER GRISS
Toni Rukavina (27) hatte heute Vormittag einen eher unangenehmen Termin in der Geschäftsstelle des TSV 1860: Im Büro von Sportchef Florian Hinterberger ging um eine vorzeitige Vertragsverlängerung des Serben bis 2013 inklusive eines Gehaltsverzichts von rund 30 Prozent. Nach spätestens 20 Minuten war alles vorbei. Allerdings ohne eine Lösung. “Ich habe das Angebot nicht angenommen”, verriet Rukavina exklusiv dieblaue24, “wir haben uns darauf verständigt, dass ich bis zum 31. August, dem Ende der Transferfrist, warten will. Das ist von mir keine Böswilligkeit gegenüber dem Verein, sondern ich muss einfach auch auf meine Familie schauen. 1860 hat vergessen, dass ich vor nicht allzu langer Zeit noch beim Deutschen Meister, Borussia Dortmund, gespielt habe.”
Natürlich versteht Rukavina, der angeblich rund 30.000 Euro im Monat verdienen soll, auch die finanziellen Zwänge des TSV 1860 nach der Beinahe-Insolvenz. “Ich kenne die Probleme des Vereins”, sagte Rukavina zu dieblaue24, “aber auch ich habe ein Problem, wie ich meine Familie hier und in Serbien ernähren soll. Dort ist eine Wirtschaftskrise. Und in München ist alles teuer. Das ist alles Wahnsinn. Ich habe schon auf sehr viel Geld verzichtet, als ich von Dortmund zu 1860 gewechselt bin.” Was Rukavina vor allem enttäuscht: “Warum ist der Verein nicht vor drei Wochen auf mich zugekommen, wo er sich sicher war, mich nicht mehr zu gebrauchen…”
Die Begründung ist der Hammer. Weiss mit 30% weniger aber paar Hundert (eher 1000)^^ Prozent mehr wie ich nicht wie er sein Leben in München und das seiner Familie in der Heimat fnanzieren soll weil München so teuer ist. Da hauts mir echt an Schalter raus
Der serbische 1860-Verteidiger will bis zum Transferende am 31. August warten – und sich dann entscheiden
VON OLIVER GRISS
Auch wenn Löwen-Boss Dieter Schneider immer noch darauf hofft, dass Toni Rukavina (27) einlenkt und demnächst das reduzierte Vertragsangebot des TSV 1860 unterschreibt, sieht es derzeit nicht nach einer Einigung aus. Rukavina am Mittwoch zu dieblaue24: “Ich warte bis zum 31. August ab, bis zum Ende der Transferperiode. Meine letzten Wechsel, egal ob nach Dortmund oder 1860, sind immer am letzten Tag über die Bühne gegangen.” Auch diesmal? Rukavina lacht. Der Serbe, verheiratet mit der bildhübschen Dragana (25), ist gut gelaunt in diesen Tagen. Das liegt zum einen an seinem starken Comeback in der 1860-Verteidigung, zum anderen aber auch an seiner Familie, die noch bis Ende August zu Besuch ist und sich auch Rukavina Junior, Andrej, kümmert. “Meine Familie war auch am Sonntag im Stadion”, sagte Rukavina, “sie ist mein großer Halt und Glücksbringer.” Die serbische Nationalmannschaft hat Rukavina derzeit nicht auf dem Zettel. “Ich denke nicht”, sagte Rukavina, “dass ich beim nächsten Länderspiel dabei bin.”