In der Nachspielzeit kassieren die Löwen den späten Ausgleich – Rakic und Lauth treffen – Präsident Schneider drückt im Stadion die Daumen
VON OLIVER GRISS
Wie doof kann man sich nur anstellen: In der Nachspielzeit schafft der VfL Bochum doch noch den späten 2:2-Ausgleich gegen die Löwen durch Kevin Vogt. Wieder verliert der TSV 1860 zwei Punkte, bleibt auf Platz 6 festzementiert. Die Treffer für die Löwen erzielten Djordje Rakic und Benny Lauth. Präsident Dieter Schneider war überraschenderweise auch in Bochum: Der Ober-Löwe, der nach seinem Schwächeanfall erst am Freitag aus der Klinik entlassen worden war, flog am Sonntag mit seinem Kumpel Kurt Göttler in den Westen.
1860 spielt 2:2 in Bochum: Lauth trifft und wird ausgewechselt – Kiraly bekommt den Ball durch die Hosenträger – Rakic mit 5. Saisontreffer
VON OLIVER GRISS
Reiner Maurer (52) klang nicht so, als die Enttäuschung groß gewesen wäre ob des späten 2:2-Ausgleichstreffers des VfL Bochum: "Ich glaube schon, dass es gut war, dass wir hier einen Punkt mitgenommen haben." Naja, der Löwen-Trainer hat eben andere Ansichten, in Wirklichkeit war kann man dieser Unentschieden in die Kategorie "dumm" einordnen. Die blaue Notenparade in der Übersicht:
Gabor Kiraly (Note 4): Bei Bochums Führungstor bekam der ungarische Nationaltorwart den Ball durch die Hosenträger – danach war der Routinier wieder im Bilde, machtlos war er aber beim späten Vogt-Ausgleich in der Nachspielzeit.
Toni Rukavina (Note 4): Ein Auftritt mit Licht und Schatten – wo seine Reise wohl hingeht? In der Bundesliga müsste sich der Serbe bedeutend steigern.
Necat Aygün (Note 4): Düpiert vor dem 0:1 – und auch danach nicht unbedingt sattelfest. Läuft seiner Form deutlich hinterher.
Gil Vallori (Note 3): War als Abwehr-Stier lange der gefährlichste Löwen-"Angreifer": Vielleicht sollte sich der Spanier das nächste Mal wieder mehr um die Defensivarbeit konzentrieren.
Arne Feick (Note 3): Couragierter Auftritt in der Viererkette – wer hätte das gedacht? Hat seinen Stammplatz auf links erstmal sicher.
Stefan Aigner (Note 4): Kaum gesehen – bis auf einmal: Seine gut getimte Flanke verwertete Rakic zum 1:1. Ob Aigner seinen Kopf schon in Frankfurt hat?
Dominik Stahl (Note 4): Lange Zeit unermüdlicher Chef im Mittelfeld – doch beim späten 2:2 pennte auch er ein wenig.
Maxi Nicu (Note 4): Eher blass. Aber das hat für ihn keine Auswirkungen: Der Verein baut auch nächste Saison auf den Ex-Hachinger.
Djordje Rakic (Note 3): Er hat das gemacht, wofür er eigentlich bezahlt werden sollte – fürs Toreschießen. Sein 1:1 war sein fünfter Saisontreffer, und das als linker Läufer. Schwach: Hatte das 3:1 auf dem Fuß, da hätte mehr rauskommen müssen.
Benny Lauth (Note 3): Ein lichter Moment, als sich seine verunglückte Flanke zum 2:1-Führungstreffer ins Tor setzte. Danach wurde der Kapitän ausgewechselt – das schmeckte ihm nicht.
Kevin Volland (Note 4): Auf seiner Abschiedstournee verlässt den U21-Nationalspieler das Glück – und das Tor trifft er auch nicht mehr. Dennoch: Schade, dass dieses Super-Talent nach Hoffenheim geht…
Daniel Bierofka (Note 4): Sollte nach seiner Einwechslung das Spiel beruhigen – doch das gelang dem Ex-Nationalspieler nicht. Im Gegenteil.
Christopher Schindler (Note 3): Kam spät, konnte aber nicht mithelfen, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.