Maurer: Lieber Nummer 5 in Bayern als Bayernliga

Die hohe Erwartungshaltung der Fans kontert der Trainer: "Ich kann nicht mit dem Löwen-Wappen rumlaufen und sagen: Wir steigen auf!" Glückwünsche nach Fürth

VON OLIVER GRISS

Die SpVgg Greuther Fürth ist am Montagabend vor dem TV-Gerät aufgestiegen: Der 2:1-Triumph von Dynamo Dresden über Fortuna Düsseldorf hat die Franken erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Bundesliga gehievt. "Gratulation an Greuther Fürth", sagte Reiner Maurer am Mittwoch, "an oberster Stelle Helmut Hack, Rachid Azzouzi und Mike Büskens. Sie haben es verdient, waren das beste Rückrunden-Team mit nur einer Niederlage."

Doch der Aufstieg von Greuther Fürth führt auch zu einer neuen Konstellation in der bayerischen Muskel-Rangliste: Die Löwen sind auf Rang fünf zurückgefallen – hinter Bayern, Nürnberg, Augsburg und Fürth. Maurer stört das weniger: "Wir waren im letzten Jahr kurz vor dem Begräbnis, dann wären wir in der Bayernliga und vielleicht die Nummer 20 gewesen. So sind wir Nummer 5 in Bayern. Ich kann nicht mit dem Löwen-Wappen rumlaufen – und sagen: Wir steigen auf." Und Maurer kann die hohe Erwartungshaltung nicht so recht nachvollziehen und nennt die Gründe: "Wo waren wir denn die letzten 30 Jahre? 10 Jahre in der Bundesliga, 10 Jahre in der Zweiten Liga und 10 Jahre in der Bayernliga. Das ist die Wahrheit. Es gab Zeiten, da stand Unterhaching sogar vor uns. Und: Vereine wie Aachen oder Karlsruhe wurden wie wir eingeschätzt – wo stehen die jetzt?"