Der polnische Nationalspieler kommt ablösefrei von Lech Posen
Zwei Tage nach dem 4:1-Triumph über den FC Ingolstadt kann der TSV 1860 die nächste positive Botschaft verkünden – und zwar die Verpflichtung eines Nationalspielers. Lesen Sie die Pressemitteilung des Klubs: Der erste Neuzugang für die Saison 2012/2013 steht fest. Grzegorz Wojtkowiak unterschrieb bei den Löwen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015. Der polnische Nationalspieler wechselt ablösefrei vom Rekordmeister Lech Posen an die Grünwalder Straße. „Wir sind überzeugt, dass Grzegorz eine echte Verstärkung für unsere Mannschaft wird. Er ist ein sehr erfahrener und ambitionierter Spieler. In der Defensive ist er flexibel einsetzbar und kann sowohl als rechter Verteidiger als auch in der Innenverteidigung agieren”, ist Sportchef Florian Hinterberger von der Qualität des 28-Jährigen überzeugt. Der Kapitän von Lech Posen schaut dem Wechsel nach München ebenfalls positiv entgegen: „Mich hat das Gesamtpaket überzeugt. Nach den Gesprächen mit Florian Hinterberger, Reiner Maurer und Robert Schäfer hatte ich ein sehr gutes Gefühl. Ich freue mich auf die sportliche Herausforderung, mit dem Traditionsverein um den Aufstieg in die Erste Liga zu spielen.” In der ersten polnischen Liga Ekstraklasa spielte Grzegorz Wojtkowiak bislang 110 Mal und erzielte drei Tore. Mit Lech Posen kam er 23 Mal international zum Einsatz, davon 4 Mal in der Qualifikation zur Champions League, 12 Mal in der Europa League, 5 Mal in der Qualifikation zur Europa League und 2 Mal im UI-Cup. In der laufenden Saison absolvierte der Defensiv-Allrounder 21 Einsätze (1 Tor). Zuletzt stand er am Wochenende beim1:0-Sieg über den aktuellen Tabellenführer Legia Warschau auf dem Platz. Seinen größten Erfolg feierte Wojtkowiak mit dem Gewinn der polnischen Meisterschaft 2010 und der damit verbundenen Qualifikation für die Champions League. Bereits 2009 wurde er mit Lech Posen Pokalsieger. Für die Nationalmannschaft wurde der Rechtsfuß insgesamt 17 Mal nominiert. Sein Debüt gab er am 10. September 2008 beim 2:0-Sieg über San Marino.
Ex-Löwe Szukala lobt seinen polnischen Landsmann – beraten wird der neue Giesinger Star von einem Ex-Spieler des TSV 1860: Fritz Bischoff
VON OLIVER GRISS
Florian Hinterberger hat eine erste Duftmarke für die neue Saison gesetzt – mit der Verpflichtung des polnischen Nationalspielers Grzegorz Wojtkowiak. Was kann der ablösefreie 28-jährige Kapitän von Lech Posen? "Zu diesem Deal kann man den Löwen nur gratulieren", sagt Ex-Löwe Lukasz Szukala gegenüber dieblaue24.
Der Kapitän von Universitea Cluj (1. Liga Rumänien) kennt Wojtkowiak, der auf eine EM-Nominierung hoffen darf, gut: "Wir haben früher in der polnischen U21-Nationalmannschaft zusammen gespielt. Grzegorz ist ein sehr schlauer Spieler, der variabel einsetzbar ist. Am liebsten spielt er in der Innenverteidigung, aber er ist auch als rechter Verteidiger ein richtig Guter. Die Löwen-Fans können sich auf ihn freuen." Imponierend: Obwohl der TSV 1860 ihm im Winter wegen Ismaik wieder absagen musste, hat sich Wojtkowiak (1,84 Meter groß, Marktwert 1,2 Millionen Euro) für die Adresse 1860 entschieden. Das ist schon mal ein großer Pluspunkt. Vielleicht hat ihm auch sein Berater Fritz Bischoff ins Ohr geflüstert, dass 1860 immer noch eine Marke im deutschen Fußball ist. Bischoff ist an der Grünwalder Straße kein Unbekannter: 1977 stiegt er mit den Löwen in die Bundesliga auf. Bischoff hatte damals 15 Saisoneinsätze.
Mit Polen hat der TSV 1860 sowieso nie schlechte Erfahrungen gemacht – vor allem, wenn man an den unvergessenen Peter Nowak denkt: Der ehemalige Mittelfeldstar war in den 90er Jahren der große Dirigent im Lorant-System. Kann Wojtkowiak in seine Fußstapfen treten?
„Das ist ein Transfer, der uns sofort weiterbringt. Er ist so abgeklärt, dass er keine Anpassungs-Schwierigkeiten haben wird.“
Man merkt, dass sich Löwen-Trainer Reiner Maurer so richtig auf seinen ersten Neuzugang, den polnischen Nationalverteidiger Grzegorz Wojtkowiak (28), freut. Es ist eine Verpflichtung, die im wesentlichen Sportchef Florian Hinterberger eingefädelt hat. Und zu der der polnische Nationaltrainer Franciszek Smuda ausdrücklich gratuliert hat: „Er hat mir erst geraten, ihn zu holen und uns dann beglückwünscht. Smuda hält viel von Wojtkowiak, da er menschlich und sportlich ein sehr guter Typ ist“, erzählt Hinterberger. Der Löwen-Sportchef und der Polen-Trainer kennen sich seit über drei Jahrzehnten: 1979 bis ‘81 spielten sie gemeinsam in Fürth. Da hilft man sich schon mal gegenseitig mit Tipps... Die „einzige Problematik“ (Maurer) ist, dass Wojtkowiak wegen der EM später zu 1860 kommt. Doch der Coach ist sicher: „Die EM wird ihm einen positiven Impuls geben.“